Grätu-Cup 2024
Am 4. und 5. Mai führt der Gränichen STV seinen traditionellen Wettbewerb durch
Am ersten Maiwochenende holte sich Jean-Luc D'Auria, der neu bei Emil Frey Racing in Safenwil unter Vertrag steht, seinen ersten Sieg in der italienischen GT3-Serie. Im Interview spricht der 24-jährige Rennfahrer aus Schinznach-Dorf über den Erfolg, Werdegang und Zukunftspläne.
Jean-Luc D'Auria, wann hat Sie das Rennsport-Fieber ursprünglich gepackt und wie kam es, dass Sie nun kürzlich bei Emil Frey Racing gelandet sind?
Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Motorsport, aber das Fieber hat mich erst richtig gepackt, als ich als professioneller Motocross-Fahrer an nationalen Meisterschaften teilnahm. Im Jahr 2020 hatte ich die Gelegenheit, einen GT4-Rennwagen zu testen und mein Traum, als Rennfahrer in einem Rennwagen zu sitzen, wurde wahr. Nach ein paar Tagen des Testens wurde ich von Trainern und Sportmanagern aufgrund meines Talents und meiner Entschlossenheit entdeckt. Im Januar 2021 konnte ich mein Renndebüt beim 12-Stunden-Rennen in Bahrain geben, bei dem wir prompt den Sieg in unserer Klasse holten.
Nach meiner Debütsaison in der europäischen GT4-Meisterschaft nahm ich an der Super Trofeo Lamborghini European Meisterschaft teil und wurde in die Elite-Lamborghini-Junior-Fahrer-Akademie aufgenommen. Während dieser Zeit konnte ich meine Fähigkeiten und meinen Wettkampfgeist mit mehreren Podiumsplätzen, einschliesslich eines Sieges in der GT3 Ultimate Cup Serie, unter Beweis stellen. Vor wenigen Wochen unterschrieb ich dann mit Emil Frey Racing und Ferrari für die GT3-Meisterschaft.
Ihr jüngstes Highlight, ein Sieg in der italienischen GT3-Meisterschaft, liegt erst wenige Tage zurück. Hatten Sie bereits im Vorfeld ein gutes Gefühl?
Natürlich hatte ich vor dem Rennen ein gutes Gefühl, aber ich wusste auch, dass es in einem so wettbewerbsfähigen Feld schwierig sein würde, an die Spitze zu kommen. Denn meine Gegner hiessen unter anderem Bruno Spengler – mehrfacher DTM-Champion – und Kimi Antonelli, ein F1-Hoffnungsträger. Mein Team und ich haben hart gearbeitet, um das Auto so gut wie möglich vorzubereiten, und ich war mir sicher, dass wir konkurrenzfähig sein würden. Ich wusste, dass ich alles geben musste, um eine gute Platzierung zu erreichen. Am Ende hat alles gepasst und ich konnte meinen ersten Sieg in der GT3-Klasse feiern. Es war ein unglaubliches Gefühl und ein Highlight meiner bisherigen Karriere.
Wie viele Rennen sind in diesem Jahr vorgesehen und wie bereiten Sie sich jeweils darauf vor?
In der Sprint-Meisterschaft sind insgesamt vier Rennwochenenden mit jeweils zwei Rennen vorgesehen, also acht Rennen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass weitere Rennen hinzukommen, je nachdem, wie sich meine Leistungen im Verlauf der Saison entwickeln. Ich trainiere körperlich und mental und arbeite eng mit meinem Team und den Ingenieuren zusammen, um das Auto für jede Strecke optimal einzustellen. Vor jedem Rennen studiere ich das Streckenlayout und analysiere Daten. Zudem absolviere ich eine Streckenbegehung und eine Simulator-Session, um mich auf die Anforderungen einzustellen.
Sie sind mit einem Ferrari 488 GT3 unterwegs. Welche Eigenschaften lassen das Motorsportherz höherschlagen, wenn Sie an Ihr Gefährt denken?
Als Rennfahrer ist es eine unbeschreibliche Erfahrung, mit einem so ikonischen und leistungsstarken Fahrzeug wie dem Ferrari 488 GT3 zu fahren. Der Klang des Motors und das Gefühl der Beschleunigung sind einfach unvergleichlich. Es ist ein echtes Kunstwerk auf Rädern und jedes Mal, wenn ich ins Cockpit steige, spüre ich die Aufregung und das Adrenalin, das durch meinen Körper strömt.
Wie sehen Ihre zukünftigen Ziele aus?
Meine kurzfristigen Ziele sind natürlich so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und eine starke Leistung in der aktuellen Saison zu zeigen. In mittelfristiger Zukunft möchte ich meine Fähigkeiten als Rennfahrer weiter verbessern und mich als eine feste Grösse in der GT3-Meisterschaft etablieren. Langfristig möchte ich mich noch mehr in der GT3-Szene etablieren und auch international weitere Erfahrungen sammeln, zum Beispiel in der DTM oder der WEC.
Interview: David Annaheim
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