Ein persönlicher Gewinn
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Teresa Arzberg widmet ihr Leben der Bühne. Ihrer grossen Liebe geht sie nun nicht mehr «nur» im Gesang und Tanz nach, sondern auch in Wort und Schrift. Ende August veröffentlichte sie ihr erstes Buch «Art Academy: Das Geheimnis des weissen Kleides», in dem sie die Bühne für alle erlebbar machen will.
Zofingen Teresa Arzberg wurde das Bühnenleben quasi in die Wiege gelegt: Als Tochter eines Wiener Sängerknaben und einer musikalischen Mutter stand sie zusammen mit ihren fünf Geschwistern schon früh auf der Bühne. Mit der Zeit und einem Studium des klassischen Gesangs professionalisierte sich ihre Tätigkeit zunehmend. Zu ihrem Palmarès zählen unter anderem Auftritte bei der Eröffnung der Salz-burger Festspiele oder mit der Argovia Philharmonic. Momentan ist sie mehr im Hintergrund in führender Position tätig – als Chorleiterin der «Singing Kids» der Musikschule Zofingen. Hier bringt sie regelmässig Musicals auf die Bühne, so beispielsweise die Oper «Hänsel und Gretel» von Humperdinck, in Zusammenarbeit mit der Argovia Philharmonic, oder das Stück «De Tüfel vo Zofinge», das im Mai 2026 – aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen – nochmals aufgeführt wird.
«Ich will diese Faszination der Bühne erlebbar und erfahrbar machen», erzählt Arzberg. Und nicht nur den grossen Moment auf der Bühne, den alle sehen, sondern auch das «Dahinter»: das Probenleben, das Lampenfieber, das Lachen und Weinen, kurz – das Miteinander, das Erlebnis neben und auf der Bühne.
Im Zentrum des Buches steht die junge Mary. Sie taucht in die Welt der Bühne ein, genauer in die des Balletts. Ihre Mutter, die mehr an einer Karriere ihrerseits interessiert ist, meldet Mary an der Art Academy an, einem dekorierten Ballettinternat. Schnell merkt die junge Mary, dass in den Mauern des Internats etwas Seltsames vor sich geht. Und was hat es mit dem geheimnisvollen weissen Kleid auf sich?
Bewusst verzichtete die Autorin jedoch darauf, eine «kitschige Rosa-Geschichte» zu erzählen, wie das beim Ballett gerne gemacht werde. Ganz im Gegenteil: Die Protagonistin präsentiert sich mit Ecken und Kanten, macht Fehler und wird auch mal wütend – unter anderem, weil sie die Last eines abwesenden Vaters herumträgt. Mary befindet sich am Scheideweg, an dem sie ihren eigenen Weg gehen muss. Etwas, das Arzberg als zweifache Mutter und Lehrerin selbst Tag für Tag beobachtet und ins Buch einfliessen liess.
Genug Zeit für ein umfangreiches Buchprojekt wäre der Zofingerin zwischen ihrem Bühnenleben wohl kaum geblieben. Rückblickend war es fast eine «glückliche» Fügung, als sie sich – natürlich «live» auf der Bühne – beim Tanz den Fuss brach. Dies verbannte sie mitten in den Feiertagen des letzten Jahres auf die Couch. «Doch einfach nichts machen, lag mir noch nie», schmunzelt Arzberg. Also wurde die Couch Schauplatz für das Kick-off-Meeting ihres ersten Buches – zusammen mit Illustratorin Franziska Rosenteich aus Schönenwerd. «Das soll den Kindern auch zeigen, dass man solche Sachen nutzen kann – manchmal entstehen doch ganz tolle Dinge aus solchen Missgeschicken», meint Arzberg mit einem Lachen.
Das Buch stellt den ersten von vier Bänden dar, jeder ist dabei an eine Jahreszeit angelehnt. Den Start machte Arzberg im Herbst; der nächste Band wird die Geschichte von Mary im Winter fortsetzen. «Er wird die Weihnachtszeit magisch einfangen», verspricht sie.
Die Autorin kann sogar noch Lust auf mehr machen: Neben der «Art Academy»-Reihe plant Arzberg die Serie «Karl dreht auf». Dabei vollführt sie eine kreative 180-Grad-Wende. Sie entfernt sich von der Belletristik und probiert sich im Genre der Comic-Romane, die mit vielen Illustrationen schnellen Lesespass versprechen. Auch hier kann die Zofingerin ihre Erfahrungen aus dem Kinderchor einfliessen lassen. Die Bücher handeln von einem frechen, wilden Kinderchor – inspiriert haben sie dabei vor allem «die vielseitigen Ideen», welche die Kinder immer wieder hätten, scherzt sie.
red
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