Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Der Küngoldinger Kunstturner Noe Seifert am vergangenen Freitag im Turnzentrum Aargau in Lenzburg, genau zwei Wochen vor dem offiziellen Start der Olympischen Spiele in Frankreich.
Bild: Gemma Chillà
Es dauert nicht mehr lange: In einer Woche starten in Paris die Olympischen Spiele. Der Küngoldinger Noe Seifert ist mit dabei und verrät im Gespräch, wie er sich auf solche Grossanlässe vorbereitet.
Lenzburg/Küngoldingen Das Durchschnittsalter der Schweizer Kunstturnequipe, welche an den Olympischen Spielen in Paris antreten wird, beträgt rund 22 Jahre. «Es ist ein extrem junges Team», meint David Husner, Chef Olympische Mission beim Schweizerischen Turnverband vergangene Woche im Turnzentrum Aargau in Lenzburg. Exakt zwei Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris und eine Woche bevor die Turner Florian Langenegger, Luca Giubellini, Matteo Giubellini, Noe Seifert und Taha Serhani sowie die TurnerinLena Bickel nach Paris reisen werden. Letztere wird die Schweiz als Einzelathletin vertreten, während die fünf Männer als Mannschaft antreten. Dabei sticht etwas besonders hervor: Vier der fünf Turner kommen aus dem Kanton Aargau. Was steckt dahinter? Die Trainerauswahl, die Infrastruktur sowie die frühe Förderung nennt Noe Seifert als die ausschlaggebenden Punkte für diese hohe Präsenz der Aargauer. Seine Laufbahn startete bei der Kunstturnriege SATUS ORO, die den Turnvereinen in Oftringen, Rothrist und Oberentfelden angehört.
Für alle Turnenden ist dies dieerste Teilnahme an Olympischen Spielen. «Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung und gute Qualifikationen. Wir sind positiv eingestellt», sagt Claudio Capelli, der zum Trainerteam des Nationalkader Kunstturnen Männer gehört.
Noe Seifert war letzten Oktober an der Weltmeisterschaft in Antwerpen mit dabei, als sich die Schweizer Männermannschaft für die Olympischen Spiele qualifizierte. Dort erturnte er sich den 8. Rang. Er ist somit der erste Schweizer, dem es seit 1950 gelungen ist, in die höchsten zehn Ränge zu gelangen. Diesen April holte er sich dann an den Europameisterschaften in Rimini am Barren Bronze – seine erste Medaille an einem Grossanlass.
Die Nervosität halte sich momentan noch in Grenzen, vor Ort werde sich diese aber sicher steigern, erklärt der Küngoldinger eine Woche vor der Abreise nach Paris. Nervosität zeige sich vor allem, wenn ein Wettkampf jeweils am Abend stattfindet. In Paris wird die Kunstturn-Equipe ihren ersten Wettkampf um 20 Uhr haben. «Es wird ein recht langer Tag – mal schauen, was wir dann machen.»
Zudem haben sich die sechs Kunstturnenden gegen die Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Tag vorher entschieden, wie der Kunstturner verrät. Diese findet zum ersten Mal nicht in einem Stadion, sondern in der Pariser Innenstadt sowie auf der Seine statt. «Da wir am nächsten Tag den Wettkampf haben und nach der Eröffnungsfeier erst etwa um halb zwei Uhr nachts im Olympischen Dorf eintreffen würden, wäre das nicht optimal», erklärt der Küngoldinger. «Im Moment liegt der Fokus auf dem Wettkampf.»
Um sich mental auf grosse Wettkämpfe vorzubereiten, benötigt der 25-Jährige nicht besonders viele Mittel. Die Musik ist dabei aber eine grosse Stütze. Er höre sich jeweils eine spezifische Playlist an, um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten, wie Noe Seifert verrät.
Wie David Husner erläutert, sind die Ziele für Paris klar gesetzt: Ein Diplomrang mit der Männermannschaft, das Erreichen zweier Mehrkampffinale und dabei einen Top-12-Platz sowie einen Rang in den Top 20 zu ergattern. Zudem möchte man bei den Gerätefinalen jeweils drei Top-16-Plätze erreichen. Ob sich die Zielsetzungen mit seinen Ambitionen decken, möchte man von Noe Seifert wissen. «Ja, wenn wir eine gute Leistung zeigen, liegt das Teamfinale sicher drin. Einfach wird es aber nicht, es sind viele gute Teams dabei», so der Küngoldinger. Auch den Mehrkampffinalen sieht er positiv entgegen: «Ich denke wir haben alle eine Chance in den Mehrkampffinal zu kommen.»
Von Gemma Chillà
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