Fritz Ganath
Der Chef des Regionalen Führungsorgans spricht über die Herausforderungen beim…
Gretzenbach Auf den zweiten Adventssonntag lud der Musikverein Gretzenbach zum Adventskonzert in die katholische Kirche ein. Auf dem Programm standen Kompositionen aus Oper und Musicals sowie ein Cornetsolo. Wie es sich zu dieser Adventszeit gehört, durften auch weihnachtliche Klänge nicht fehlen. Den Höhepunkt des Abends bildete das Zusammenspiel mit der ehemaligen Dirigentin und Sängerin Andrea Scherrer. Am Eingang wurden die Besucherinnen und Besucher mit einem schönen weihnachtlichen Geschenk begrüsst, was sehr geschätzt wurde.
ln ihrer herzlichen Begrüssung in der fast bis auf den letzten Platz besetzten Kirche, erwähnte die initiative Präsidentin Brigitte Höfler, dass das Projekt Brass Band und Gesang schon einmal auf dem Programm stand, jedoch machte Corona einen gewaltigen Strich durch dieses Vorhaben. Sie bemerkte, dass die Musikantinnen und Musikanten wegen der kleinen Besetzung bei den Proben teilweise an ihre Grenzen gekommen sind und hofft, dass weitere Spielerinnen und Spieler den Weg zum Musikverein Gretzenbach finden werden.
Als erste Aufführung durfte die charmante Ansagerin Lorena Hosner, welche mit interessanten Hintergrundinformationen durch das Programm führte, "La Réjouissance" ansagen. Die Feuerwerksmusik ist eine fünfsätzige Orchestersuite von Georg Friedrich Händel und ist das bekannteste Werk des Komponisten. Der vierte Satz der gespielt wurde war geprägt von Fanfarenklängen der Cornetstimmen. Auch das "Air" von Johann Sebastian Bach entstammt einer Orchestersuite. Hier merkten die Konzertbesucherinnen und -Besucher dass beim Einstudieren auf die Dynamik grossen Wert gelegt wurde.
"Benedictus" ist der Lobgesang des Zacharias und wurde von Karl Jenkins geschrieben. Die gewaltige Stimme von Andrea Scherrer und die dezente Begleitung durch den Musikverein bildeten einen schönen Vortrag, der zur Rührung führte. Rolf Minder der Dirigent des Musikvereins Gretzenbach hat dieses Arrangement für die Gretzenbacher so instrumentiert, dass diese wunderbare Melodie mit der Sängerin aufgeführt werden konnte. Ein weiterer Höhepunkt war ein Stück von Johann Fischer, welcher von 1646 bis 1717 lebte. Der zweiteilige Marsch hat im ersten Teil einen markanten und fürstlichen Charakter, der zweite Teil als Gegensatz ist leichten ja sogar tänzerisch. ,,Share my Yoke" oder zu Deutsch Teil mein Joch, ist eine Komposition von Joy Webb. Ivor Bosanko hat das Werk als Solo für Cornet und Brass Band arrangiert. Mit brillanten Tönen, auch in den oberen Lagen, spielte Heinz Hosner das Solo. Das Publikum war vom Vortrag so begeistert dass es eine Wiederholung verlangte.
"O mio babbino caro" (O mein lieber Papa) ist der Name einer Arie aus Giacomo Puccinis einaktiger Oper Gianni Schicci. Die Sopran-Arie wird von der Tochter der Titelfigur Gianni Schicci, Lauretta, in der Mitte der Oper gesungen. In die Rolle der Lauretta schlüpfte Andrea Scherrer. Der tosende Applaus des Publikums verlangte von der ausgezeichneten Sängerin eine Zugabe. Mit ,,Memory" aus dem Musical "Cats" von Andrew Lloyd Webber wurde dieser Wunsch gerne erfüllt. ln den Übergangsteilen kam der volle Klangkörper der Musizierenden schön zur Geltung. Mit sehr disziplinierter Dynamik der "Zwei Tänze" von Claude Gervaise beendete der Musikverein das Adventskonzert.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer spendeten einen grossen Applaus, sodass die Musikantinnen und Musikanten nicht darum herum kamen eine Zugabe zu spielen. Mit dem bekannten Weihnachtslied "Feliz Navidad" kam der Musikverein gerne diesem Wunsch nach. Dem Publikum wurde mit "Stille Nacht, heilige Nacht" nach dem einstündigen Adventskonzert zum Schluss weihnächtliche Stimmung vermittelt. Dieses Adventskonzert, mit anspruchsvoller Literatur konnte nicht so einfach vom kleinen Musikverein bewältigt werden. Dazu gehörte intensive Probenarbeit und höchste Konzentration von den Musizierenden sowie Einfühlsamkeit des Dirigenten. Ausserdem ist die gespielte Literatur für grössere Brass Band und nicht für 15 Musikantinnen und Musikanten arrangiert. Der Dirigent Rolf Minder leitete nicht nur die intensiven Musikproben, sondern machte Hausarbeiten, denn die Hälfte der gespielten Vorträge instrumentierte er damit sie mit der kleinen Besetzung spielbar waren.
René Birri
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