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feiert am Mittwoch, 15. Januar, auf der Bühne Aarau Premiere
Seit Jahrzehnten betreibt der Forstbetrieb Region Zofingen in Rothrist einen Weihnachtsbaumverkauf, bei welchem die gewünschte Tanne gleich selbst gefällt werden kann. Warum sich das immer noch grosser Beliebtheit erfreut und auf was man beim Weihnachtsbaum achten muss, erklärt Förster Peter Gruber.
Rothrist Es ist ein typischer Wintertag: grau, nass und vor allem kalt. Zum Glück findet sich gleich neben dem Wald in Rothrist eine wärmende Feuerschale samt Kaffeestand. Der alljährliche Weihnachtsbaumverkauf zieht trotz widrigen Wetterbedingungen viele Kunden an. «Die Gemeinschaft ist sehr wichtig, dafür kommen die Leute noch zu uns», sagt Förster Peter Gruber. «Neben dem kurzen Weg und der Möglichkeit, den Baum selbst zu fällen, ist das der Grund für den Erfolg, den wir mit dem Weihnachtsbaumverkauf hier haben». Auch sei der Fakt wichtig, dass die Rothrister ihren Baum das ganze Jahr sehen, daran vorbeifahren und somit wissen, von wo er kommt. Die Konkurrenz von Grossverteilern wie Migros, Coop oder der Landi merke man schon, der Forstbetrieb habe sich aber eine grosse Stammkundschaft erarbeiten können. Ausserdem sei ihr Angebot im Gegensatz zu den Grossverteilern auch noch sehr nachhaltig: «Das einzige ausgestossene CO₂ ist vielleicht das Abgas vom Auto», lacht Gruber.
Die kleine Pflanzfläche beim Geisshubel in Rothrist ist dabei die Grundlage für die Tannen. «Wir haben hier zwei Arten, die Nordmannstanne und die Fichte», führt der Förster Betriebsteil West aus. «Die Bewirtschaftung ist dabei noch recht schwierig und aufwendig, wir müssen hier regelmässig mähen, einpflanzen und die Tannen pflegen». Das Ganze hat System: Jedes Jahr werden rund 300 Bäume gepflanzt, das Feld ist in zwei Hälften geteilt. Auf der einen Seite wurden die Setzlinge erst gerade eingepflanzt, auf der anderen Seite stehen die Tannen, welche schon mehrere Jahre Zeit hatten zu wachsen. Die ältesten Tannen sind dabei rund acht Jahre alt. «Letztere sind schon etwas grösser und werden nur von Kunden gebraucht, welche eine Weihnachtsfeier draussen machen», erklärt Gruber.
Die Bäuche wurden gefüllt, alle Lieder wurden gesungen und die Geschenke wurden ausgepackt. Was soll man nun mit dem Weihnachtsbaum anstellen? «Den Baum gibt man am besten der Grünabfuhr mit, so wird er der Biogas-Anlage zugeführt und mit dem gebundenen CO₂ Energie daraus gewonnen. Man kann den Baum aber, sobald er verdörrt ist, auch wunderbar als Feuerholz verwenden», führt Gruber aus. Weihnachtsbaumverkäufe gibt es in der ganzen Region, warum nicht den nächsten Baum selbst fällen und dabei auch gleich noch zur Nachhaltigkeit beitragen? Dann ist man auf den eigenen Baum noch mal ein ganzes Stück stolzer.
Von Joel Dreier
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