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Peter Baertschiger, Geschäftsführer Busbetriebe Aarau AG: "Bitte einsteigen und herzlich willkommen bei uns zum Tag der offenen Tore am Samstag, 24. Februar."
Bild: Olivier Diethelm
Die Busbetriebe Aarau AG (BBA) lädt am Samstag, 24. Februar, herzlich zum Tag der offenen Tore ein. Das ist eine ideale Gelegenheit, um die neuen Elektrobusse und das Busdepot an der Neumattstrasse 20 zu besichtigen. Auf einem Rundgang erfährt man, was alles nötig ist, um jährlich über acht Millionen Fahrgäste zu befördern und einen guten Service zu bieten.
Aarau Kurz vor Weihnachten 2023 konnte die BBA die zwei ersten von insgesamt 15 neuen vollelektrischen Gelenkbussen vom Typ Mercedes-Benz eCitaro G in Betrieb nehmen. Diese ersetzen bis Anfang März sukzessiv die alten dieselbetriebenen Scania/Hess-Gelenkbusse. Damit fährt dann 40 Prozent der insgesamt 37 Busse umfassenden BBA-Flotte rein elektrisch. Langfristig sollen gemäss der Strategie des Kantons Aargau zur Dekarbonisierung der öV alle Busse elektrisch fahren. Aufgrund der Abschreibungsvorgaben werden bei der BBA voraussichtlich noch bis 2032 Hybridbusse (Diesel/Elektrisch) im Einsatz sein. Die alten und bestens gewarteten Scania-Dieselbusse werden nach Serbien verkauft und sind sicher noch für viele Kilometer gut.
«Mit Elektrobussen haben wir noch wenig Erfahrung, was Betriebs- und Unterhaltskosten angehen», hält BBA-Geschaftsführer Peter Baertschiger fest. «Wir rechnen aber eigentlich damit, dass wir insgesamt Kosten einsparen können. Man kennt es von den elektrischen Autos, dass sie im Anschaffungspreis zwar etwas höher, dafür aber der Unterhalt wesentlich günstiger sind. Ein Faktor für unsere Rechnung ist auch die Entwicklung der Strompreise.»
Um alle ihre Chauffeure auf den neuesten Stand im Umgang im Elektrobussen zu bringen, hat die BBA für sie eine intensive Schulung durchgeführt. Das habe sich gelohnt, betont Baertschiger, denn das Fahren sei schon ein wenig anders, wenn der Elektrobus vom Stand weg die volle Leistung des Motors zur Verfügung stellt. Man müsse sich wie auch bei einem E-Auto auf die neue Technik einlassen, danach möchte man sie nicht mehr missen.
Gelenkbusse verfügen über wenig Sitzplätze. In den neuen Elektrobussen hat es nochmals weniger davon und Klappsitze gibt es keine mehr. Das hat zwar zu einigen Reklamationen geführt, aber wenn etwa eine ältere Person nach einem Sitzplatz fragt, wird ihr diesen wohl kaum jemand verweigern. Die neuen Elektrobusse sind stehplatzoptimiert, damit vor allem in den Spitzenzeiten genügend Transportkapazitäten vorhanden sind.
So ist der Freiraum in diesen Bussen gross, denn es braucht genügend Platz für zwei Rollstühle (vorgeschrieben) wie auch etwa für Kinderwagen und vermehrt Rollatoren. Anstatt einer Polsterung bestehen die Sitze in den neuen Elektrobussen aus Kunststoff-Sitzschalen und Holz-Sitzeinlagen. So sind sie widerstandsfähiger, hygienischer und leichter zu reinigen. Der Ticketautomat braucht noch viel Platz, die BBA arbeitet an einer platzsparenden Ersatzlösung.
Auch im Busdepot waren einige Anpassungen nötig. «Hinter dem Depot haben wir eine Trafostation mit einer redundanten Anbindung ans Unterwerk gebaut, um die benötigte Leistung zum Laden der Busse über 20 Ladepunkte zur Verfügung zu haben», erläutert Baertschiger. Rund zehn Prozent vom benötigten Strom produziere die BBA mittels Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach selbst. Anfang 2024 habe die BBA die Anlage von der Eniwa AG übernommen und plane, sie noch zu erweitern. Der restliche Energiebedarf werde mit Schweizer Wasserstrom gedeckt. Durch ein gestaffeltes und optimiertes Laden der Elektrobusse sollen Verbrauchsspitzen vermieden werden. Dafür sorgt ein neues Lade- und Betriebsmanagementsystem, das mit dem vor rund einem Jahr in Betrieb genommenen Leitsystem interagiert.
Am Samstag, 24. Februar, können Interessierte von 10 bis 16 Uhr im BBA-Busdepot an der Neumattstrasse 20 in Aarau einen Blick hinter die Kulissen werfen und zum Beispiel sehen, wie die Betriebsleitstelle für die 37 im Einsatz stehenden Busse funktioniert. Mehrere Partnerunternehmen der BBA präsentieren sich an ihren Ständen. Für junge Besuchende könnte der Stand vom login.org Berufsbildungsportal von Interesse sein. Bei login können sie über 25 Berufe in der Welt der Mobilität kennenlernen. Und nicht zuletzt ist auch für Speis und Trank gesorgt. Übrigens kann man an diesem Samstag gratis ab dem Bahnhof Aarau und ab Aarau Rohr mit der Linie 2 zum BBA-Busdepot (Haltestelle Neumattstrasse) fahren und einen der neuen Elektrobusse gleich selbst mal testen.
«Es steht noch einiges an. Wir möchten unser Angebot weiter ausbauen und unseren Kunden weiterhin einen guten Service bieten, trotz teils schwierigen Verhältnissen von zunehmendem Verkehr», so Baertschiger. «Und bei Erneuerungen und Veränderungen gibt es immer wieder Leute, die sich damit schwertun. Da ist eine gute Kommunikation wichtig und auch ein persönliches Gespräch hilft in solchen Fällen meistens weiter.»
Weitere Informationen: www.busaarau.ch
Von Olivier Diethelm
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