straf:kammer:spiel
feiert am Mittwoch, 15. Januar, auf der Bühne Aarau Premiere
Heinz Pfluger, Gemeindeammann von Erlinsbach.
Bild: zvg
Seit gut einem halben Jahr ist Heinz Pfluger Gemeindepräsident im Aargauer Erlinsbach. Im Interview zum Jahresrückblick zieht er eine erste, positive Bilanz und verrät, was die Gemeinde in den kommenden Monaten beschäftigen wird.
Ich ziehe über diese elf Jahre ein sehr positives Fazit. Die Arbeit in einem Exekutiv-Amt ist und bleibt spannend, lehrreich, aber auch herausfordernd. Im Mittelpunkt steht die Arbeit und der Einsatz zusammen mit den Gemeindeangestellten und mit der Bevölkerung für eine gute und erfolgreiche Umsetzung der laufenden Geschäfte und Projekte. Aber nicht nur das Heute ist entscheidend, sondern auch das Morgen und somit die Weiterentwicklung in verschiedenen Bereichen der Gemeinde. Als Gemeindepräsident bin ich nun seit einem halben Jahr vertieft in alle Geschäfte und Projekte der Gemeinde eingebunden. Eine neue Erfahrung, die nebst der Eingewöhnung insbesondere auch aufgrund von personellen und organisatorischen Veränderungen innerhalb des Gemeindehauses einige Herausforderungen mit sich bringt und entsprechend auch Ressourcen bindet. Die Zusammenarbeit im Gemeindehaus aber auch mit dem Gemeinderat und den Kommissionen empfinde ich als sehr umgänglich, respektvoll und produktiv.
Grundsätzlich gilt zu sagen, dass wir uns hier in Erlinsbach/AG glücklich schätzen können, dass das Stimmvolk immer noch eine Auswahl hat. Dies ist in vielen anderen Gemeinden nicht mehr selbstverständlich. Natürlich gibt es immer wieder gewisse Parameter, die eine Wahl beeinflussen und entscheiden können. Daher war ich doch sehr positiv über das deutliche Resultat überrascht. Offensichtlich wird mein langjähriges Wirken als Gemeinderat, bzw. hoffentlich auch als Gemeindepräsident, geschätzt, was mich mit Freude und Stolz erfüllt, aber zugleich auch Motivation für die anstehenden Herausforderungen ist.
Für mich als Gemeinderat und Gemeindepräsident spielt der politische Hintergrund in der Arbeit für die Gemeinde eine untergeordnete Rolle. Bei den meisten Geschäften geht es um Sachpolitik und somit um die optimale Umsetzung von Geschäften und Projekten. Bei Wahlen in ein Gemeindeamt ist es natürlich ein Vorteil, wenn man auf eine Partei im Rücken zählen kann. Andererseits ist man als Parteiloser nicht an ein Parteibuch gebunden.
Hinter jedem Geschäft, hinter jedem Projekt, hinter der Arbeit als Gemeindeexekutive stehen immer Menschen, die den Prozess begleiten. Der Gemeinderat ist die ausführende Macht, die Bevölkerung, bzw. die Gemeindeversammlung ist die bestimmende Macht, weshalb für mich als Gemeindepräsident der Austausch aber auch der gemeinschaftliche Gedanke in der Gemeindearbeit und somit die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Menschen innerhalb und ausserhalb des Gemeindehauses in Erlinsbach für die weitere erfolgreiche Gemeindeentwicklung im Vordergrund steht. Wert lege ich ebenfalls darauf, dass wir als Gemeindeverwaltung mit einem hoch motivierten und leistungsbereiten Team den Service Public in unserer Gemeinde zur Zufriedenheit unserer Bevölkerung sicherstellen können.
Im vergangenen Jahr haben wir mit einem externen Fachbüro die Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) in die Wege geleitet. Die Arbeiten von zwei Arbeitsgruppen wie auch die Resultate aus einem Workshop mit der Bevölkerung führten zu ersten Resultaten und Erkenntnissen, die im erstellten Bericht des Regionalen Entwicklungsleitbildes Aufnahme fanden. Das Regionale Entwicklungsleitbild (REL) ist die Grundlage für den weiteren Prozess zur BNO-Revision. Zurzeit und bis Ende Januar 2025 läuft das öffentliche Mitwirkungsverfahren des REL-Berichtes. Entsprechende Rückmeldungen werden geprüft und gegebenenfalls im REL-Bericht aufgenommen. Wir sind auf Kurs und hoffen, dass wir auch dieses für die weitere qualitative Entwicklung und das zukünftige Gesicht von Erlinsbach wichtige Projekt zeitgerecht umsetzen können.
Der Finanzhaushalt der Gemeinde steht seit vielen Jahren auf gesunden Beinen. Dies ist der nachhaltigen und langjährigen Umsetzung eines vernünftigen und fürsorgerischen Umgangs mit unseren Gemeindefinanzen zu verdanken. Die Hausaufgaben werden aufmerksam und zeitgerecht geplant und angegangen, sodass wir heute in allen Gemeindebereichen gut aufgestellt sind. Wir sind überzeugt, dass wir die anstehenden finanziellen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Feuerwehr und Werkhof mit einer sorgfältigen, längerfristigen Finanzplanung gut umsetzen können.
Um ein abschliessendes Fazit zu ziehen, ist es noch zu früh. Eine kürzliche Auswertung hat gezeigt, dass das Angebot geschätzt wird und die Benützung des Elektroautos grundsätzlich gut angelaufen ist. Wir sind aber noch nicht dort, wo wir mit der Auslastung hin wollen. Mögliche Optimierungsansätze sind angedacht und stehen vor der Umsetzung.
Wichtig ist vor allem, dass alle bereits laufenden oder anstehenden Geschäfte und Projekte gut begleitet und umgesetzt werden. Im Vordergrund steht unter anderem die Evaluation der zukünftigen Führungsstruktur wie auch weitere organisatorische und administrative Entscheidungen in der Gemeindeverwaltung. Die Begleitung und Umsetzung von verschiedenen bereits laufenden oder geplanten Projekten wie die Schulbauten, der Neubau des Feuerwehrlokals oder auch die Umsetzung der Verstetigung der offenen Jugendarbeit sind weitere wichtige Projekte, die uns in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Nicht zuletzt gilt es aber auch, sich Gedanken dazu zu machen, wo wir in Zukunft hin wollen und welche Ziele wir erreichen möchten.
Es ist und bleibt mit dem Blick auf nah und fern die politische Stabilität, der Frieden und auch der Wunsch nach Akzeptanz, Verständnis und Stärkung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Lassen wir uns im positiven Sinne überraschen, was uns das neue Jahr bringt. Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr 2025.
Interview: Olivier Diethelm
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