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Donnerstag, 30. März 2023
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TV: «Es geschah am ... Der Bührle-Kunstraub». Das Bührle-Museum ist am 10. Februar 2008 Schauplatz des grössten Kunstraubes in Europa. An diesem Tag stürmen bewaffnete Männer einer serbischen Mafiabande das Gebäude und entwenden vier... weiterlesen
Für viele ist es lediglich ein Alltagsgegenstand, in Schönenwerd ist dem Zündholz gleich ein ganzes Museum gewidmet: Ernst Glanzmann hat uns vergangene Woche im Schweizerischen Zündholzmuseum empfangen und Einblick in über 150 Jahre schweizerische Zündholzindustrie gewährt.
Schönenwerd «Wir waren eine kleine Gruppe angefressener Zündholzsammler, die sich jeweils in Olten getroffen haben», beginnt Ernst Glanzmann die Geschichte des Schweizerischen Zündholzmuseums zu erzählen. Der Dottiker ist Mitglied der vierköpfigen Museumsleitung und amtet des Weiteren als Vizedirektor und Aktuar. «Einer dieser Sammler war Konrad Nef aus dem appenzellausserrhodischen Teufen, der immer wieder von der Idee eines Zündholzmuseums geschwärmt hat.» Nach Konrad Nefs Tod im Jahr 1999 erfolgte eine grosse Überraschung: «Er hinterliess uns ein Legat mit dem testamentarischen Auftrag, ein ebensolches Museum ins Leben zu rufen», blickt Ernst Glanzmann zurück.
Der Plan, eine Ausstellung in einem bereits bestehenden Museum einzurichten, sei nicht aufgegangen. Dann, im März 2004, folgte die entscheidende Wende: «Wir erfuhren, dass das Ballymuseum hier in Schönenwerd leersteht. Nach einem ersten Besuch und den darauffolgenden Abklärungen konnte im November desselben Jahres der Kaufvertrag unterschrieben werden», erzählt Ernst Glanzmann. Bis zur Eröffnung des Museums war es aber noch ein langer Weg: «Das Gebäude musste komplett saniert werden; ausserdem musste man auf dem Grundstück Bäume roden, Sträucher schneiden und Efeu von den Mauern entfernen.» Dass das Gebäude unter Denkmalschutz stand, habe das Ganze ebenfalls nicht leichter gemacht. Im Februar 2012 fand ein Tag der offenen Tür statt, an dem sich Interessierte ein Bild von der gelungenen Sanierung des Zündholzmuseums machen konnten. Vier Monate später fanden auch die Umgebungsarbeiten ein Ende, und am 14. März 2015 – vor fast genau acht Jahren – konnte das Schweizerische Zündholzmuseum feierlich eröffnet werden.
1834 wurde in Zürich die erste Zündholzfabrik in der Schweiz in Betrieb genommen. Die folgenden Jahrzehnte; ja, sogar das ganze nächste Jahrhundert, können zu Recht als die Hochkonjunktur des Zündholzes bezeichnet werden: «Es gab damals hierzulande mehr als 200 Zündholzfabriken», weiss Ernst Glanzmann zu berichten. Dass das Zündholz aus dem Alltag nicht wegzudenken war, sei auf mehrere Gründe zurückzuführen gewesen, wie der Vizedirektor ausführt: «Das Feuerzeug wurde zwar schon vor dem Zündholz erfunden, war in seiner damaligen Beschaffenheit aber alles andere als handlich und passte nie und nimmer in eine Hosentasche, so wie das heute der Fall ist.» Ob für Öl-, Petrollampen oder den heimischen Herd: Für all das sei man damals auf Zündhölzer angewiesen gewesen. «Nicht vergessen darf man auch die Tabakindustrie und die Tatsache, dass man in Restaurants und sogar in Flugzeugen damals noch rauchen durfte», so Ernst Glanzmann.
Als 1982 die letzte Zündholzfabrik hierzulande ihre Tore schloss, ging somit eine Ära zu Ende. Wer nun in diese Zeit eintauchen möchte, ist im Schweizerischen Zündholzmuseum an der richtigen Adresse: Das Museum ist an zwei Sonntagen im Monat geöffnet; nach Vereinbarung werden auch Führungen angeboten: «Diese sind beispielsweise für Vereinsausflüge und Klassenzusammenkünfte beliebt», kommentiert Ernst Glanzmann. An den regulären Öffnungstagen bewege sich die Anzahl Besuchender jeweils zwischen einem und drei Dutzend. Und auch aus dem Ausland ziehe das Museum Neugierige an: «Wir hatten unter anderem bereits Besuch aus Frankreich, England und Deutschland», sagt Ernst Glanzmann. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist dabei eine Zündholzmaschine aus dem Jahr 1930, die sieben Jahrzehnte lang in einer polnischen Fabrik Zündhölzer produziert hat. Überdies behandelt die Ausstellung nicht «nur» die Zündholzproduktion, sondern schliesst auch kulturelle Aspekte mit ein, die mit dem Zündholz in Verbindung stehen – so finden sich in der Ausstellung auch Verweise auf Mani Matters Kultlied «I han es Zündhölzli azündt» und Hans Christian Andersens Erzählung «Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern».
Weiterführende Informationen:
Text Lars Gabriel Meier
Für viele ist es lediglich ein Alltagsgegenstand, in Schönenwerd ist dem Zündholz gleich ein ganzes Museum gewidmet: Ernst Glanzmann hat uns vergangene Woche im Schweizerischen Zündholzmuseum empfangen und Einblick in über 150 Jahre schweizerische Zündholzindustrie gewährt.
Schönenwerd «Wir waren eine kleine Gruppe angefressener Zündholzsammler, die sich jeweils in Olten getroffen haben», beginnt Ernst Glanzmann die Geschichte des Schweizerischen Zündholzmuseums zu erzählen. Der Dottiker ist Mitglied der vierköpfigen Museumsleitung und amtet des Weiteren als Vizedirektor und Aktuar. «Einer dieser Sammler war Konrad Nef aus dem appenzellausserrhodischen Teufen, der immer wieder von der Idee eines Zündholzmuseums geschwärmt hat.» Nach Konrad Nefs Tod im Jahr 1999 erfolgte eine grosse Überraschung: «Er hinterliess uns ein Legat mit dem testamentarischen Auftrag, ein ebensolches Museum ins Leben zu rufen», blickt Ernst Glanzmann zurück.
Der Plan, eine Ausstellung in einem bereits bestehenden Museum einzurichten, sei nicht aufgegangen. Dann, im März 2004, folgte die entscheidende Wende: «Wir erfuhren, dass das Ballymuseum hier in Schönenwerd leersteht. Nach einem ersten Besuch und den darauffolgenden Abklärungen konnte im November desselben Jahres der Kaufvertrag unterschrieben werden», erzählt Ernst Glanzmann. Bis zur Eröffnung des Museums war es aber noch ein langer Weg: «Das Gebäude musste komplett saniert werden; ausserdem musste man auf dem Grundstück Bäume roden, Sträucher schneiden und Efeu von den Mauern entfernen.» Dass das Gebäude unter Denkmalschutz stand, habe das Ganze ebenfalls nicht leichter gemacht. Im Februar 2012 fand ein Tag der offenen Tür statt, an dem sich Interessierte ein Bild von der gelungenen Sanierung des Zündholzmuseums machen konnten. Vier Monate später fanden auch die Umgebungsarbeiten ein Ende, und am 14. März 2015 – vor fast genau acht Jahren – konnte das Schweizerische Zündholzmuseum feierlich eröffnet werden.
1834 wurde in Zürich die erste Zündholzfabrik in der Schweiz in Betrieb genommen. Die folgenden Jahrzehnte; ja, sogar das ganze nächste Jahrhundert, können zu Recht als die Hochkonjunktur des Zündholzes bezeichnet werden: «Es gab damals hierzulande mehr als 200 Zündholzfabriken», weiss Ernst Glanzmann zu berichten. Dass das Zündholz aus dem Alltag nicht wegzudenken war, sei auf mehrere Gründe zurückzuführen gewesen, wie der Vizedirektor ausführt: «Das Feuerzeug wurde zwar schon vor dem Zündholz erfunden, war in seiner damaligen Beschaffenheit aber alles andere als handlich und passte nie und nimmer in eine Hosentasche, so wie das heute der Fall ist.» Ob für Öl-, Petrollampen oder den heimischen Herd: Für all das sei man damals auf Zündhölzer angewiesen gewesen. «Nicht vergessen darf man auch die Tabakindustrie und die Tatsache, dass man in Restaurants und sogar in Flugzeugen damals noch rauchen durfte», so Ernst Glanzmann.
Als 1982 die letzte Zündholzfabrik hierzulande ihre Tore schloss, ging somit eine Ära zu Ende. Wer nun in diese Zeit eintauchen möchte, ist im Schweizerischen Zündholzmuseum an der richtigen Adresse: Das Museum ist an zwei Sonntagen im Monat geöffnet; nach Vereinbarung werden auch Führungen angeboten: «Diese sind beispielsweise für Vereinsausflüge und Klassenzusammenkünfte beliebt», kommentiert Ernst Glanzmann. An den regulären Öffnungstagen bewege sich die Anzahl Besuchender jeweils zwischen einem und drei Dutzend. Und auch aus dem Ausland ziehe das Museum Neugierige an: «Wir hatten unter anderem bereits Besuch aus Frankreich, England und Deutschland», sagt Ernst Glanzmann. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist dabei eine Zündholzmaschine aus dem Jahr 1930, die sieben Jahrzehnte lang in einer polnischen Fabrik Zündhölzer produziert hat. Überdies behandelt die Ausstellung nicht «nur» die Zündholzproduktion, sondern schliesst auch kulturelle Aspekte mit ein, die mit dem Zündholz in Verbindung stehen – so finden sich in der Ausstellung auch Verweise auf Mani Matters Kultlied «I han es Zündhölzli azündt» und Hans Christian Andersens Erzählung «Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern».
Weiterführende Informationen:
Text Lars Gabriel Meier
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