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Montag, 8. März 2021
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Alt-Bundesrat Pascal Couchepin – ein langjähriger EU-Beitrittsbefürworter – klagte kürzlich, die SVP habe die Schweizer Politik mit ihren Forderungen «jahrelang vor sich hergetrieben». Er meinte wohl den Einsatz für eine freie, unabhängige Schweiz... weiterlesen
Grüezi mitenand. Da sind wir also wieder. Sie, ich, Promis. Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir alle müssen gerade im zweiten Lockdown ausharren. Statt Restaurants zu besuchen, essen wir auch mal vor dem Fernsehen. Statt High Heels und VIP-Events.. weiterlesen
TV: «Jagd auf Roter Oktober» Die Welt befindet sich noch in den Zeiten des Kalten Krieges, als der russische Kapitän Ramius (Sean Connery) beschliesst, sich mit seinem Atom-U-Boot «Rote Oktober» in die USA abzusetzen. Nur haben davon weder seine... weiterlesen
Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
Zurzeit ist die Situation für die bunt gemischte Mieterschaft auf dem Wisa-Gloria-Areal schwierig. In einem sind sich alle einig: Das Ende des Stillstandes wird rasch herbeigesehnt.
Lenzburg Letzten Freitagmorgen lag auf dem Wisa-Gloria-Areal in Lenzburg eine dicke Schneeschicht, was sinnbildlich sehr gut zur aktuellen Situation auf dem Gelände passt: geschlossen! Das Areal zeichnet sich mit verschiedenen Geschäften, Gastronomiebetrieben, Bars, Kulturlokalen und künstlerisch Tätigen durch eine bunt gemischte Mieterschaft aus. Der Lockdown trifft alle ziemlich hart. Die einen können sich mit dem Online-Geschäft über Wasser halten, andere haben zurzeit praktisch kein Einkommen. Veranstaltungen müssen dauernd verschoben werden und es fehlen die sozialen Kontakte. Es sind schwierige Zeiten, welche sich seit bald einem Jahr hinziehen und deren Ende von allen herbeigesehnt wird. Einige Mieter erzählen, wie es ihnen in diesen Zeiten ergeht.
«Unser Glück ist es, dass wir online gut aufgestellt sind», so Thomi Keusch, Geschäftsführer der Spinout AG, «schon im ersten Lockdown und auch jetzt haben wir deutlich mehr Pakete zum Versenden.» Besonders gefragt seien momentan Schneeschuhe und Tourenmaterial, während Ski- und Snowboardausrüstung diesen Winter unter den Erwartungen lägen. Natürlich mache sich auch die fehlende Laufkundschaft im Umsatz deutlich bemerkbar. Die Kunden können aber jederzeit ihre Ware abholen kommen. Das Fachgeschäft für Schnee- und Wassersport befindet sich seit sechs Jahren auf dem Wisa-Gloria-Areal. «Mir gefallen die grossen, hellen Räume im Fabriklook, welche uns genügend Platz bieten und die Rampe der ehemaligen Spedition des Spielzeugherstellers kommt uns auch sehr entgegen», erzählt Keusch. Wie auch seine Mitarbeiter habe er eine grosse Leidenschaft zum Sport und freue sich, wenn man sich wieder gemeinsam und ungezwungen durch den Schnee und über das Wasser bewegen kann. Denn das Meer sei seine zweite Heimat.
Deutlich schwieriger ist die aktuelle Situation für die Rundumel Brocki. «Es gab im letzten Jahr sehr viel Unsicherheit und ich musste mich laufend orientieren, ob ich den Laden offen halten kann oder nicht», so Jeannine Hausmann. «Denn wir leben davon, dass die Leute vorbeikommen, stöbern und immer wieder etwas Neues entdecken. Wir haben auch viele Stammkunden und sind auch ein Ort, wo man sich begegnen und ein paar Worte wechseln kann.» Seit rund viereinhalb Jahren vor Ort ist die Brocki auch für die Kunstschaffenden aus den oberen Stockwerken eine wichtige Anlaufstelle, etwa für Bilderrähmen oder kreative Anregungen. Auch ohne Kundschaft habe sie sehr viel zu tun. «Ich arbeite zwar, aber im Moment ist niemand, der sich daran erfreut. Das hängt mit der Zeit an», erzählt die Inhaberin, «so bleibt mir momentan nichts anderes übrig, als den Laden möglichst gut vorzubereiten. Damit ich meinen Kunden viel neue Ware präsentieren kann, wenn ich wieder öffnen darf.»
Dass es zurzeit viel ruhiger ist und es deutlich weniger Leute vor Ort hat, bestätigt auch Hauswart Heinz Amacher. In den rund 30 Dienstjahren habe er schon so einiges gesehen und erlebt. In seinen Anfangsjahren sei ein Grossteil der Räumlichkeiten leer gestanden. Nun sei praktisch alles vermietet und es habe viele Langzeitmieter im Wisa-Gloria-Hauptgebäude, welches sehr beliebt sei. Auch sei in das Gebäude sowohl von den Eigentürmern wie auch von Mietern punkto Renovation einiges investiert worden. Normalerweise sei es vor allem in den warmen Monaten am Abend grosser Betrieb auf dem Gelände, wenn alle Lokale geöffnet haben.
Einen wichtigen Beitrag zur Lenzburger Kulturszene leisten unter anderem auch die Piz Gloria Bar, die Wisa-Bar und die Baronessa Bar. Seit rund drei Jahren treffen sich Geniesser besonderer Tropfen normalerweise jeden Donnerstag und Freitag in der kleinen Weinbar von Pit Lauth, in der Piz Gloria Bar. Der ursprüngliche Charakter der alten Räumlichkeiten wurde erhalten und diese bieten einen speziellen Charme. «Meine Gäste schätzen es sehr, verschiedene Weine zu probieren, die ich eigenhändig ausgesucht habe», erzählt Lauth, der die meisten Weingüter persönlich kennt. Im Moment laufe halt nichts, so sei er daran, die Bar ein wenig umzubauen, um den Platz noch zu optimieren. Geplant sei auch, künftig am Samstagabend zu öffnen. So freue er sich, in «postcoronalen» Zeiten wieder Vollgas geben zu können.
Auch in der Baronessa Bar, wo seit 1996 jeden Freitagabend Konzerte von regionalen bis internationalen Künstlern durchgeführt werden, bleiben die Lautsprecher zurzeit stumm. Trotzdem gibt es hinter den Kulissen sehr viel Arbeit zu erledigen. «Wir planen und buchen die Konzerte relativ weit im Voraus. Jetzt heisst es absagen, verschieben, neuen Termin finden, Infos auf allen Veranstaltungsplattformen anpassen und vieles mehr», sagt Peter Mettler, Vorstandsmitglied vom Verein BAR-O-NESSA GLORIA. Das sei ein grosser Aufwand und es schiebe alle Veranstaltungen nach vorne bis weit ins nächste Jahr. «Die Konzerte im Februar mussten wir auch verschieben und es ist völlig offen, ob im März wieder Musik aus den Boxen erklingt», so Mettler, «ich hoffe, wir finden früher oder später wieder zur alten Normalität zurück. Denn wir machen das alles ehrenamtlich und unser Lohn ist die Freude darüber, wenn die Bühne rockt und unsere Gäste ein paar gemütliche Stunden bei uns verbringen können.»
Seit elf Jahren betreibt Paul Wetzel mit viel Herzblut die Wisa-Bar. Sie steht nicht nur für tolle Konzerte am Wochenende, auch die Steaks und Pizzas vom hauseigenen Holzofen sind sehr beliebt. «Im Moment kann ich nichts konkret planen, man weiss ja nicht, ob man im März wieder öffnen kann und welche Beschränkungen dann gelten», so Wetzel. Aber er nimmt die Situation relativ gelassen hin und möchte nicht jammern. Zu tun gäbe es mit Renovationen und Erneuerungsarbeiten trotzdem genug. Jetzt gälte es, auf einen schönen Sommer zu hoffen, wo dann das Leben auf dem Wisa-Gloria-Areal wieder tobt.
Von Olivier Diethelm
Zurzeit ist die Situation für die bunt gemischte Mieterschaft auf dem Wisa-Gloria-Areal schwierig. In einem sind sich alle einig: Das Ende des Stillstandes wird rasch herbeigesehnt.
Lenzburg Letzten Freitagmorgen lag auf dem Wisa-Gloria-Areal in Lenzburg eine dicke Schneeschicht, was sinnbildlich sehr gut zur aktuellen Situation auf dem Gelände passt: geschlossen! Das Areal zeichnet sich mit verschiedenen Geschäften, Gastronomiebetrieben, Bars, Kulturlokalen und künstlerisch Tätigen durch eine bunt gemischte Mieterschaft aus. Der Lockdown trifft alle ziemlich hart. Die einen können sich mit dem Online-Geschäft über Wasser halten, andere haben zurzeit praktisch kein Einkommen. Veranstaltungen müssen dauernd verschoben werden und es fehlen die sozialen Kontakte. Es sind schwierige Zeiten, welche sich seit bald einem Jahr hinziehen und deren Ende von allen herbeigesehnt wird. Einige Mieter erzählen, wie es ihnen in diesen Zeiten ergeht.
«Unser Glück ist es, dass wir online gut aufgestellt sind», so Thomi Keusch, Geschäftsführer der Spinout AG, «schon im ersten Lockdown und auch jetzt haben wir deutlich mehr Pakete zum Versenden.» Besonders gefragt seien momentan Schneeschuhe und Tourenmaterial, während Ski- und Snowboardausrüstung diesen Winter unter den Erwartungen lägen. Natürlich mache sich auch die fehlende Laufkundschaft im Umsatz deutlich bemerkbar. Die Kunden können aber jederzeit ihre Ware abholen kommen. Das Fachgeschäft für Schnee- und Wassersport befindet sich seit sechs Jahren auf dem Wisa-Gloria-Areal. «Mir gefallen die grossen, hellen Räume im Fabriklook, welche uns genügend Platz bieten und die Rampe der ehemaligen Spedition des Spielzeugherstellers kommt uns auch sehr entgegen», erzählt Keusch. Wie auch seine Mitarbeiter habe er eine grosse Leidenschaft zum Sport und freue sich, wenn man sich wieder gemeinsam und ungezwungen durch den Schnee und über das Wasser bewegen kann. Denn das Meer sei seine zweite Heimat.
Deutlich schwieriger ist die aktuelle Situation für die Rundumel Brocki. «Es gab im letzten Jahr sehr viel Unsicherheit und ich musste mich laufend orientieren, ob ich den Laden offen halten kann oder nicht», so Jeannine Hausmann. «Denn wir leben davon, dass die Leute vorbeikommen, stöbern und immer wieder etwas Neues entdecken. Wir haben auch viele Stammkunden und sind auch ein Ort, wo man sich begegnen und ein paar Worte wechseln kann.» Seit rund viereinhalb Jahren vor Ort ist die Brocki auch für die Kunstschaffenden aus den oberen Stockwerken eine wichtige Anlaufstelle, etwa für Bilderrähmen oder kreative Anregungen. Auch ohne Kundschaft habe sie sehr viel zu tun. «Ich arbeite zwar, aber im Moment ist niemand, der sich daran erfreut. Das hängt mit der Zeit an», erzählt die Inhaberin, «so bleibt mir momentan nichts anderes übrig, als den Laden möglichst gut vorzubereiten. Damit ich meinen Kunden viel neue Ware präsentieren kann, wenn ich wieder öffnen darf.»
Dass es zurzeit viel ruhiger ist und es deutlich weniger Leute vor Ort hat, bestätigt auch Hauswart Heinz Amacher. In den rund 30 Dienstjahren habe er schon so einiges gesehen und erlebt. In seinen Anfangsjahren sei ein Grossteil der Räumlichkeiten leer gestanden. Nun sei praktisch alles vermietet und es habe viele Langzeitmieter im Wisa-Gloria-Hauptgebäude, welches sehr beliebt sei. Auch sei in das Gebäude sowohl von den Eigentürmern wie auch von Mietern punkto Renovation einiges investiert worden. Normalerweise sei es vor allem in den warmen Monaten am Abend grosser Betrieb auf dem Gelände, wenn alle Lokale geöffnet haben.
Einen wichtigen Beitrag zur Lenzburger Kulturszene leisten unter anderem auch die Piz Gloria Bar, die Wisa-Bar und die Baronessa Bar. Seit rund drei Jahren treffen sich Geniesser besonderer Tropfen normalerweise jeden Donnerstag und Freitag in der kleinen Weinbar von Pit Lauth, in der Piz Gloria Bar. Der ursprüngliche Charakter der alten Räumlichkeiten wurde erhalten und diese bieten einen speziellen Charme. «Meine Gäste schätzen es sehr, verschiedene Weine zu probieren, die ich eigenhändig ausgesucht habe», erzählt Lauth, der die meisten Weingüter persönlich kennt. Im Moment laufe halt nichts, so sei er daran, die Bar ein wenig umzubauen, um den Platz noch zu optimieren. Geplant sei auch, künftig am Samstagabend zu öffnen. So freue er sich, in «postcoronalen» Zeiten wieder Vollgas geben zu können.
Auch in der Baronessa Bar, wo seit 1996 jeden Freitagabend Konzerte von regionalen bis internationalen Künstlern durchgeführt werden, bleiben die Lautsprecher zurzeit stumm. Trotzdem gibt es hinter den Kulissen sehr viel Arbeit zu erledigen. «Wir planen und buchen die Konzerte relativ weit im Voraus. Jetzt heisst es absagen, verschieben, neuen Termin finden, Infos auf allen Veranstaltungsplattformen anpassen und vieles mehr», sagt Peter Mettler, Vorstandsmitglied vom Verein BAR-O-NESSA GLORIA. Das sei ein grosser Aufwand und es schiebe alle Veranstaltungen nach vorne bis weit ins nächste Jahr. «Die Konzerte im Februar mussten wir auch verschieben und es ist völlig offen, ob im März wieder Musik aus den Boxen erklingt», so Mettler, «ich hoffe, wir finden früher oder später wieder zur alten Normalität zurück. Denn wir machen das alles ehrenamtlich und unser Lohn ist die Freude darüber, wenn die Bühne rockt und unsere Gäste ein paar gemütliche Stunden bei uns verbringen können.»
Seit elf Jahren betreibt Paul Wetzel mit viel Herzblut die Wisa-Bar. Sie steht nicht nur für tolle Konzerte am Wochenende, auch die Steaks und Pizzas vom hauseigenen Holzofen sind sehr beliebt. «Im Moment kann ich nichts konkret planen, man weiss ja nicht, ob man im März wieder öffnen kann und welche Beschränkungen dann gelten», so Wetzel. Aber er nimmt die Situation relativ gelassen hin und möchte nicht jammern. Zu tun gäbe es mit Renovationen und Erneuerungsarbeiten trotzdem genug. Jetzt gälte es, auf einen schönen Sommer zu hoffen, wo dann das Leben auf dem Wisa-Gloria-Areal wieder tobt.
Von Olivier Diethelm
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